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PD Dr. Friedemann Pestel

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Belfortstraße 20, Rückgebäude, R. 02011
79098 Freiburg
Tel. +49 / (0)761 / 203 97871
Email: friedemann.pestel@geschichte.uni-freiburg.de
ORCID: 0000-0001-9481-4010

PD Dr. Friedemann Pestel vertritt von April 2024 bis September 2025 die Professur für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Prof. Dr. Jan C. Jansen) an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er ist unter erreichbar und steht für Prüfungs- und Betreuungsfragen an der Universität Freiburg weiter zur Verfügung.

Forschungsinteressen

  • Europäische und atlantische Geschichte in ihren globalen Verflechtungen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert
  • Zeitalter der Revolutionen (1770‒1850)
  • Geschichte des Musikbetriebs und Musikermobilität im 19. und 20. Jahrhundert
  • Politische Migration und Revolutionsgegnerschaft
  • Geschichte von Europavorstellungen
  • Transnationale Geschichte, Kulturtransfer und Verflechtungsgeschichte
  • Geschichtspolitik und Memory Studies

Wissenschaftlicher Werdegang

2024/25 Vertretung der Professur für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Prof. Dr. Jan C. Jansen) an der Eberhard Karls Universität Tübingen
seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas, Prof. Dr. Leonhard
2022/23 Gastwissenschaftler an der University of California, Berkeley (Gastgeber: Prof. Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann)
2022 Habilitation und Venia Legendi im Fach Neuere und Neueste Geschichte
2019 Gastwissenschaftler an der Université Bordeaux Montaigne (Erasmus+)
2019 Assoziiertes Mitglied des Frankreich-Zentrums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2015/16 Gastwissenschaftler an der Universität Wien (Mentor: Prof. Dr. Philipp Ther)
2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker 
2013 Promotion
2012–2014 Lehrbeauftragter am Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2009–2013 Doktorand am Lehrstuhl für Geschichte des Romanischen Westeuropa, Prof. Dr. Leonhard
2009 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte und Französisch
2006–2007 Studienaufenthalt an der École normale supérieure in Paris
2004–2009 Studium der Geschichte, Romanistik (Französisch, Italienisch) und Erziehungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Stipendien, Fellowships und Auszeichnungen

2024 Karl-Ferdinand-Werner-Fellow am Deutschen Historischen Institut Paris
2022/23 Guest Scholar am Pacific Regional Office des Deutschen Historischen Instituts Washington
2022/23 Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung
2020/21 Junior Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
2019–2022 Stipendiat im Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung
2018–2021 Scholar in Residence, Stiftung Genshagen
2015–2017 P.R.I.M.E.-Fellowship des DAAD
2013 Gerhard-Ritter-Preis der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für die Dissertation 
2012/2013 Doktorandenstipendium der FAZIT-Stiftung
2011 Doktorandenstipendium am Deutschen Historischen Institut Paris
2010 Doktorandenstipendium am Deutschen Historischen Institut London
2010 Forschungsstipendium des Musée de la Révolution française Vizille
2010–2012 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
2009 Walter-Markov-Preis der Karl-Lamprecht-Gesellschaft Leipzig in Verbindung mit dem European Network in Universal and Global History für die Staatsexamensarbeit
2009 Doktorandenstipendium am Deutschen Historischen Institut Paris
2006–2007 Stipendium als Pensionnaire étranger an der École normale supérieure Paris
2006–2009 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes

Habilitationsprojekt (abgeschlossen)

„Global Players: Orchestertourneen und internationaler Musikbetrieb im 20. Jahrhundert“

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich reisende Sinfonieorchester zu führenden Institutionen der Aufführung von klassischer Musik in globalem Rahmen. Anhand der Tourneen deutscher und österreichischer Orchester nach Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika untersucht das Projekt zwischen ca. 1880 und 1990 die politischen, ökonomischen, medialen und künstlerischen Triebkräfte musikalischer Internationalisierung und erklärt die führende Rolle deutscher und österreichischer Orchester in diesen Prozessen.

Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die internationale Präsenz von Orchestern teils komplementäre, teils konkurrierende Prozesse beinhaltete, die permanent miteinander verhandelt wurden: die Politisierung von Orchesterreisen entsprechend den politischen Regimen in den Herkunfts- und Zielländern, die Globalisierung von musikalischen Märkten und Verkehrsinfrastrukturen, Spannungen von nationalisierenden und universalisierenden Deutungen des aufgeführten Repertoires sowie unterschiedliche Aneignungen der Aufführungen in den Zielländern. Tourneetätigkeit wurde zu einem bestimmenden Distinktionsmerkmal des Musikbetriebs, vom Machtanspruch über ein Wettbewerbskriterium bis hin zum Existenzargument.

Indem musikalische Aufführungen zur Zielscheibe unterschiedlicher Interessen und Deutungen wurden, schreiben sie sich in ihren Verflechtungen von Akteuren, Praktiken und Räumen in Debatten über den Stellenwert von Kultur in einer transnationalen Geschichte des 20. Jahrhunderts ein. Die internationalen Aktivitäten der Orchester eignen sich daher als Sonde zur Erforschung der multiplen Funktionen von Musik als kultureller Praxis jenseits des nationalen Rahmens, ohne diesen zu vernachlässigen. Zwischen nationaler und internationaler Ebene, Inklusion und Exklusion, Innovation und Tradition machen Orchestertourneen in ihrer longue durée die politische, ökonomische und kulturelle „Macht der Musik“ in einem „Zeitalter der Extreme“ sichtbar.

Sprechstunde


Tagungen, Workshops, Ausstellungen

6. bis 8. November 2024 Tagung: Compensations and Reparative Politics: A View from the Nineteenth Century, mit Jan C. Jansen, Heidelberger Akademie der Wissenschaften/ERC-Project Atlantic Exiles
30. November bis 1. Dezember 2023 Tagung: Shades of Blue: Claiming Europe in the Age of Disintegration, mit Stephen Bastos, Gregor Feindt, Félix Krawatzek und Rieke Trimçev, Stiftung Genshagen
23. bis 25. Juni 2022 Workshop: Infrastructures of Musical Globalization, c. 1850‒2000, mit Martin Rempe, Ludwig-Maximilians-Universität München, Käte-Hamburger-Kolleg Global Dis:Connect/Historisches Kolleg München
27. Februar 2021 Panel: Cosmopolitan Conservatisms: Countering Revolution in Transnational Networks, Ideas and Movements (c. 1700‒1930), mit Matthijs Lok und Juliette Reboul, Consortium on the Revolutionary Era, 1750‒1850, 2021 Annual Meeting (online)
Februar 2017 bis Januar 2018 Ko-Kurator der Ausstellung: Vienna and New York: 175 Years of Two Philharmonics/175 Jahre Philharmoniker: Wien und New York, mit Barbara Haws, Silvia Kargl und Gabryel Smith, Austrian Cultural Forum New York/Haus der Musik Wien
13. Juli 2017 Panel: European Memory: Universalising the Past?, mit Gregor Feindt, Félix Krawatzek und Rieke Trimçev, 24th International Conference of Europeanists, Council for European Studies, Glasgow.
04. bis 11. Dezember 2012 Arbeitsgruppe: Europäische Erinnerung
Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation, zusammen mit Gregor Feindt, Félix Krawatzek, Daniela Mehler und Rieke Schäfer, Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld
12. bis 14. Januar 2012 Workshop:
Transnationale Geschichte schreiben. Probleme zwischen Methode, Empirie und Darstellung, Universität Bonn, Abteilung für Osteuropäische Geschichte zusammen mit Gregor Feindt, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes
13. bis 16. Juli 2011 Arbeitsgruppe: Europäische Erinnerung
Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation, zusammen mit Gregor Feindt, Félix Krawatzek, Daniela Mehler und Rieke Schäfer, Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld

Schriftenverzeichnis

Monografien

Herausgeberschaften

Aufsätze

Rezensionen

Tagungsberichte